Pic de Font Blanca

Andorra la Vella nimmt sich mit seinen knapp 23000 Einwohnern wie eine Großstadt aus. Zahlreiche Geschäfte mit Elektronik- und Schmuckgegenständen, sowie elegante Cafés prägen die Neustadt. Bekannt als Steuerparadies ist alles erheblich billiger zu haben, als im benachbarten Frankreich, bzw. Spanien.

Dem entsprechend viele Menschen aus dem Nachbarländern prägen hier das Stadtbild. Angenehm ruhig ist es dagegen in der Altstadt, wo sich das Regierungsgebäude befindet. Philatelisten haben ihre helle Freude mit Briefmarken aus Andorra, welche es in einem speziellen Geschäft gibt.

Lediglich ein paar Kilometer weiter nördlich befinden sich schöne Almböden. Bergsteiger und wandernde Teddybären haben die Qual der Wahl, welcher Gipfel es dieses mal sein soll. Hoch hinaus sollte es sein, also entschied ich mich für den Pic de Font Blanca mit seinen 2903m. El Serrat, ein Dorf mit knapp 200 Einwohnern liegt auf 1539m und ist der Ausgangspunkt. Bereits nach einigen Minuten Gehzeit erregten zwei nebeneinander liegende Steinbauten mein Interesse. Da sie nicht verschlossen waren, erkundete ich ihre Innenausstattung. Ein gemauerter Sockel, der wohl als Schlafstelle dienen sollte, ein kleiner Tisch und einer Bank davor, sowie eine Feuerstelle boten eine sehr brauchbare Ausstattung. Angenehm aufgefallen ist mir, dass kein Müll herumgelegen ist. Ob es sich um eine aufgelassene Schäferhütte oder um ein Biwak für Wanderer handelt, ist mir bis heute unklar.

Nachdem meine Neugierde bezüglich der beiden Bauten gestillt war, stapfte ich weiter, teilweise durch Wald, größtenteils aber über Weideland. Freilebende Pferde sind hier sehr zahlreich anzutreffen. Sie sind weder scheu, noch besonders zutraulich. Sie sind einfach da!

Je näher der Gipfel kam, desto steiniger wurde der gut markierte Steig. Obwohl es erst Ende August war, waren manche Blümchen mit Reif bedeckt. Gipfelkreuze sind in den Pyrenäen sehr selten. So war auch hier keines, also setzte ich mich als Zierde auf den höchsten Punkt. Da dies ein Grenzberg ist, hatte das eine Bein in Frankreich und das andere ins Andorra. Trotz der kühlen Luft, welche sicher knapp unter dem Gefrierpunkt lag und dem trüben Himmel fühlte ich mich hier sehr wohl.

Retour, wieder an dem Wildpferden vorbei und eine letzte Nacht in Andorra auf dem Campingplatz nahm ich irgendwie schwer Abschied!


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