Pic de Coma Pedrosa

Ausgangspunkt auf den Pic de Coma Pedosa ist Arinsal, der letzte Ort im Tal. "Pic de Coma Pedrosa", was ist das doch für ein wohlklingender Name! Ins Deutsche übersetzt heißt das allerdings nur schlicht und einfach "Steinhaufen!" Im oberen Teil ist er das auch!

Katalanisch ist überhaupt eine sehr schöne Sprache. Ich heiße da Choanny. Das muss man sich erst auf der Zunge zergehen lassen: Cho-anny, man spürt, dass das von Herzen kommt!

Nun aber zurück zur Wanderung. In Arinsal auf 1474m marschierte ich los, vorbei an einer Schäferhütte, hinauf zum Rifugi del Coma Pedrosa, welches ungefähr auf halbem Weg liegt. Da habe ich genächtigt und gut gespeist. Allerdings war das sprachlich nicht so einfach. Der Hüttenwirt spricht nur Spanisch. Das verstehe ich nicht. Deutsch versteht er nicht, aber ein paar Brocken Französisch können wir beide und so bekamen wir das hin.

Gestärkt durch ein bäriges Frühstück waren die gut zwei Stunden auf den Gipfel kein Problem. Vorbei am Estany Negre, wo noch etwas Schnee lag, über den ich musste. Das war gefährlich, denn eine Rutschpartie hätte unweigerlich ein eiskaltes Bad zur Folge gehabt. Hätte - hat aber nicht, denn ich habe die Flanke sehr vorsichtig ohne Zwischenfall überquert.

Danach machte ich einen Abstecher noch ca. 15 Minuten zu einem Bergsattel, welcher auf der spanischen Grenze liegt. Der Blick auf eine großartige Seen-Landschaft war der Lohn für diesen keinen Umweg.

Der letzte, steinige Aufstieg ist wegen seiner Steilheit ziemlich mühsam. Der Gipfel selber bietet zwar eine wunderbare Aussicht, ist aber doch irgendwie enttäuschend. Kein Kreuz, kein Gipfelbuch, nur ein Betonklotz, aus welchem eine Eisenstange ragt. An der sind vier verwitterte Holzplättchen befestigt, die wohl für die vier Himmelsrichtungen gedacht sind.

Schade! Ein Teddybär im Gipfelbuch des höchsten Berges von Andorra wäre doch was Besonderes!

Der Rückweg erfolgte auf der gleichen Route ohne Zwischenfälle!